Hier werden Bauabschnitte von Projekten in Wort und Bild dokumentiert.


 

 

Die "Frerichs"

04
 

   

Traverse zwischen Zylinder und Säule.

Die Traverse zwischen Zylinder und Säule besteht aus zwei Gussteilen. Das längere Teil ist am Zylinder angeflanscht, das andere, in Form eines gestreckten W, wird an 3 Punkten in die Säule eingelassen und dort angelötet. Es ist klar, dass beide Teile sehr präzise bearbeitet werden müssen, da zudem auf der  Verbindung noch ein kleines Podest montiert ist auf dem ein justierbares Lagerböckchen sitzt. Es ist bestückt mit 2mm Befestigungsschrauben in Langlöchern, dazu 4 seitliche 1,6 mm Justierschrauben mit Kontermuttern. Mit einer Miniwelle werden damit zwei Parallelogrammstangen festgesetzt .Siehe Fotos. Diese Teile müssen absolut exakt zueinander passen, sonst  klemmt es.

Spannen, ausrichten und fräsen der Senkrechten als „Bezugsfläche“ für weitere Fräsarbeiten.

 

 

 

Das Werkstück soll zwischen Säule und Zylinder konisch zulaufen. Es wurde daher seitlich mit einer entsprechenden Unterlage höher gespannt.

 

 

 

 

   

Die einzelnen Teile der Verbindungsbrücke.

Zur Anbindung des M-förmigen Teiles an die Säule, in die Nuten eingefräst sind: Anstatt löten (die Säule war schon lackiert) habe ich mit 2-Komponentenkleber geklebt.

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Zusammenmontieren der Teile war nicht einfach. Ich musste mir extra kleine Steck- und Gabelschlüssel fertigen, denn für die vorhandenen war zu wenig Platz.  Übrigens ist der kleine Lagerbock oben  z. T. aus dem Vollen geschnitzt. Die Lagerschalen wurden separat durchgehend am Stück gefertigt (Vierkantmaterial auf beiden Seiten mit einem Viertelkreisfräser die Rundungen angefräst) , aufgelötet und die Mitte mitsamt dem Bock ausgefräst. Damit standen die Bohrungen für die Miniwelle in einer Flucht. Die seitlichen 1,6 mm Schrauben mit den Kontermuttern dienen, wie schon erwähnt, der Abstandsjustierung.

 

 

Jetzt wurden die Teile des Parallelogramms  montiert, die beiden kurzen Stangen  sind auf dem kleinen Lagerbock fixiert, d, h. sie drehen sich nur minimal auf der Welle. Zwischen die beiden senkrecht hängenden Stangen kommt später noch ein Kreuzkopf für eine Speisepumpe.

 

 

 

 
 

 

 
Die Speisewasserpumpe
 
 

Das Gussteil der Speisewasserpumpe wird im Prinzip wie ein Zylinder bearbeitet und muss daher nicht näher beschrieben werden. Da ich meine Maschinen nur mit Druckluft laufen lasse ist das „Innenleben“ der Pumpe nicht bis in das kleinste Detail ausgearbeitet worden, jedoch so vorbereitet, dass sie durchaus voll funktionsfähig fertig bearbeitet werden könnte. Der Korpus wird teilweise in einer entsprechenden Bohrung versenkt und auf dem Maschinenbett verschraubt.

Die Gabel wurde mit der Laubsäge auf Form gesägt. In ein axial gebohrtes 6mm Rundmessingstück, das über die gesamte Breite der Gabel läuft, habe ich eine Nut eingefräst, mit der Gabel verlötet und dann das Mittelstück weggefräst. Dadurch stimmte die Flucht der Bohrungen.  Die Gabel wird mit einer Welle am Beam montiert.

 

 

   

Die Kondensatpumpe.

 

 Sie besteht aus zwei Gussteilen die nach der Bearbeitung zusammenmontiert werden.

 Wie die Speisewasserpumpe wird die Kondensatpumpe nur als Dummie gefertigt.

 Ein Spannzapfen, an gegossen  am Fuß des Gussteiles, wird  rund gedreht, dann das Teil an diesem Zapfen im Dreibackenfutter gespannt und der Flansch für eine Stopfbuchse gedreht. Danach  wird in gleicher Aufspannung eine Bohrung für den Plunger eingebracht und gerieben.

 

Hier werden die Aussenkanten sowie die Fläche des Flansches für das zweite Gussteil mit Hilfe eines Teilgerätes auf Endmaß gefräst. Links, im Bild nicht sichtbar, als Gegenlager ein Reitstock.

 

   

So zeigt sich die Kondensatpumpe fertig montiert zum Einbau.

 

 

 

   
 

 

 

 
Nun noch einige Details und Gesamtansichten der fertigen Frerichs.  
   
Speisepumpe und Kondensatpumpe

 

 

 

 

 

   
Hauptabsperrventil und Klauenkupplung

 

 

 

 

 

   
Die Reling.

 

 

 

   
   
Gesamtansichten.

 

 

 

   

   
Technische Daten Modell:

L.                     400 mm
B:                    170 mm
H:                    320 mm
Bohrung:           22 mm
Hub:                   56 mm
Schwungrad:  232 mm
Gewicht:            8,4 kg

 
   

Die Frerichs ist nicht einfach zu bauen. Geduld und Präzision bei der Erarbeitung der einzelnen Teile ist wichtig - um nicht Schiffbruch zu erleiden. Das Ergebnis ist dann eine wirklich schöne Maschine, die einfach Spaß macht.

September 2006
Eckart Kercher